Clauss: Koch soll sich ein Vorbild am Chef der Dresdner Bank nehmen

Der Begriff der politischen Verantwortung sei unter Roland Koch wertlos geworden. Koch hätte längst die Verantwortung dafür übernehmen müssen, dass seine Partei Millionensummen aus Schwarzen Kassen transferiert habe, selbst wenn er tatsächlich nichts davon gewusst habe. Spätestens dafür, dass sein engster Mitarbeiter – Generalsekretär Müller – vorsätzlich Schwarzgeld falsch verbucht habe, um einen Rechenschaftsbericht zu fälschen, hätte Koch persönliche Konsequenzen ziehen müssen. " Dieser politischen Verantwortung kann man sich nicht durch eine Entlassung entledigen." Schließlich müsse Koch die Verantwortung für sein eigenes Fehlverhalten übernehmen, nämlich für die Fälschung eines Rechenschaftsberichts, für den Betrug am Bundestagspräsidenten durch Erfindung eines Darlehns und für wochenlange planmäßige Lügen. "Der Vorstandssprecher der Dresdner Bank sieht sich keinem einzigen so schwerwiegenden Vorwurf ausgesetzt und nimmt gleichwohl in honoriger Art und Weise seinen Hut", sagte Clauss.

Als Ohrfeige für Koch wertete Clauss die gestrige Aussage von Ex-CDU-Generalsekretär Geissler vor dem Untersuchungsauschuss in Berlin, wonach die CDU-Finanzaffäre noch längst nicht aufgeklärt sei.