Clauss: Ministerpräsident Koch im Zwielicht – wie wurde Buchwerbung finanziert?

Die SPD erwarte, dass der Ministerpräsident umgehend alle Fragen beantworte, die sich um die gesponserte Werbung für sein Buch "Vision 21" ranken. "Die Hörfunkwerbung für das Buch – an der Roland Koch persönlich mitgewirkt hat – ist seinerzeit vom HR wegen ihres parteipolitischen Charakters abgelehnt und schließlich aus diesem Grund auch von der Landesanstalt für privaten Rundfunk untersagt worden. Wenn es sich aber um Parteiwerbung handelte, dann ist ja wohl die kostenlose Werbung für das Buch eine Parteispende in Form einer unentgeltlich erbrachten Leistung gewesen. Dann hätte diese Spende auch entsprechend verbucht werden müssen", sagte Clauss.

Fragwürdig sei auch die von der "Tageszeitung" offen gelegte Unklarheit, wer die Werbung tatsächlich bezahlt habe, die über 170.000 DM gekostet haben soll und sogar auf knapp eine halbe Million DM geplant gewesen sei. "Erst heißt es bei Hunzinger, das habe die CDU bezahlt, dann sagte die CDU, es war Hunzinger, der sich prompt nach mehreren Tagen erinnert und das bestätigt. Waren es nicht viel mehr die "verschwundenen" vier Millionen aus der Schweiz, die hier angezapft wurden, um das Buch des Kandidaten Koch zu promoten?", fragt Clauss.

Im Sinne der Glaubwürdigkeit des Ministerpräsidenten sei eine umgehende Veröffentlichung des Autorenvertrags, den Roland Koch mit dem zu Hunziger gehörenden Verlag geschlossen habe, erforderlich, da derartige Verträge üblicherweise Vereinbarungen über Honorierung und Werbung enthielten.